Das liest sich federleicht, mit genau so viel Witz wie Tiefgang. Eine literarische Entdeckung! Elke Heidenreich Hessen, tief in den Achtzigerjahren. Irgendwo an der deutsch-deutschen Grenze leistet der junge Jan Plettenberg seinen Zivildienst. Er zählt Vögel, sieht der gefrorenen Landschaft beim Auftauen zu und muss ein Paar seltener Falken beschützen. Das Gelege ist kostbar, DiebeContinue reading “Andreas Baum: Falken klauen”
Author Archives: Klaus Ungerer
Klaus Ungerer: Wir sagen einfach alles, wovor wir Angst haben
Formvollendete Prosa. Klaus Ungerer ist ein Autor, den ich schon lange bewundere.Christian Baron Tut weh und muss wehtun. Ein moderner Werther.Mladen Gladić, WELT AM SONNTAG, Bestes Buch 2022 Die Liebe in Berlin: Tim und Nuna. Nuna und Tim. Beim Chatten läuft Nunas Waschbecken über. Dann treffen sie sich, in Friedrichshain. Etwas passiert in Tim, schonContinue reading “Klaus Ungerer: Wir sagen einfach alles, wovor wir Angst haben”
Kurt Tucholsky: Rheinsberg
Leicht und schnell rollte der Wagen durch die grüne Allee.„Wolfgang?“„Claire?“„Merks du nichs?“„Wie bitte?“„Obs du nichs merks?“„Nein.“„Na, aber süh mir mal an!“„Bei Gott, nichts. Zuckt die Achseln.“„Du musst das nicht mitsprechen, was in Klammern steht. Zuckt die Achseln, das steht in Klammern, weißt du?“ Claire und Wolfgang, verliebte studierende Großstadtpflanzen, fahren von Berlin aufs Land. NachContinue reading “Kurt Tucholsky: Rheinsberg”
Andreas Baum: Hier bist du sicher
Spätestens um neun, wenn die Menschen ihrer Wege gehen, und mit ihnen ihre Karren, die Esel und Pferde, die überfüllten Mikrobusse und Taxis, dann übernimmt der Staub die Macht. Vom Wind emporgehoben steht er in Flaschenhälsen über der Stadt. Herat 2004: Nach den Unruhen haben alle Ausländer die Stadt verlassen. Nur ein deutscher Lehrer istContinue reading “Andreas Baum: Hier bist du sicher”
100 Seiten Leben
Novellen & mehr aus dem 3. Jahrtausend
Klaus Ungerer: Das Fehlen
Schreib halt einen Liebesroman. Hat Alina gesagt, die wundervolle Alina, Regentropfen im Gesicht. Und war fort. Seitdem wandert er durch Berlin. Ruhelos. Kastanienallee rauf, Kastanienallee runter. Über den Falkplatz. Über den Schwedter Steg. Und abwärts. Dorthin, wo es dunkel wird… Die Stadt singt ihm ihr Lied, das von Einsamkeit handelt. … Ein sehnsüchtiger Flaneur. –Continue reading “Klaus Ungerer: Das Fehlen”